Das Café Feit lebt im Café Bös weiter

Das Traditionscafé an der Oberstraße hat für immer seine Türen geschlossen. Doch die Leckereien bleiben. Andreas und Astrid Feit arbeiten bald im Café Bös. Ab März wird es Pralinen, Baumkuchen, Gebäck, Eis und Törtchen geben.

Viele Ratinger werden wehmütig festgestellt haben, dass das Traditionscafé Feit an der Oberstraße seine Türen für immer geschlossen hat. Seit längerem ist diese Tatsache ein Gesprächsthema. Doch eins sei hier schon verraten – die Leckereien, die die Kunden anlockten, werden auch zukünftig erhältlich sein.
Die Geschichte des Ratinger Traditionscafés begann 1956, als Ferdinand Josef Feit das Café Burg auf der Oberstraße 30 übernahm. Als er nur drei Jahre später starb, führten sein Sohn Ferdinand Feit mit seiner Frau Hildegard den Betrieb weiter. Im Jahr 1995 übernahmen Andreas Feit und seine Frau Astrid das Café, das sich unter dem Namen Café Feit einen guten Ruf erarbeitet hat. Andreas Feit, der an diesem Samstag seinen 60. Geburtstag feiert, konnte zahlreiche Erfahrungen in seinem Konditorberuf sammeln.

Nachdem er in Düsseldorf seine Ausbildung absolviert hatte, verschlug es ihn nach Rottach-Eggern am Tegernsee, wo er mit der Herstellung von Baumkuchen befasst war. In München produzierte er Eis fürs Oktoberfest. 1986 hat er seinen Meister gemacht.

Doch nun stand ein Generationswechsel an, und dem Café Feit erging es wie vielen alt eingesessenen Geschäften. „Wir haben keinen Nachfolger für das Café gefunden“, sagt Andreas Feit. Es blieb Andreas und Astrid Feit also nichts anderes übrig, als den Betrieb aufzugeben. Trotzdem bleiben sie mit ihrem Wissen und Können den Ratingern erhalten, denn Alexander Bös, der eine langjährige Freundschaft mit den Feits pflegt, überzeugte die beiden, im Café Bös mitzuarbeiten.
„Ich habe schon immer gesagt, wenn Andreas mal aufhört, dann darf er gerne bei uns arbeiten, damit die Traditionen wie Pralinen, Konditoreneis und Baumkuchen in Ratingen erhalten bleiben“, erzählt Alexander Bös.

Das Café Bös, das seit 1908 in vierter Generation im Besitz der Familie Bös ist, verbindet Tradition mit Innovation – also genau die passenden Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit. „Daher wollen wir die Kräfte bündeln und haben die Beiden eingestellt“, sagt Alexander Bös. Ihm ist es wichtig, dass die Konditortradition Marke Feit weiterleben kann.„Weil ich Andreas menschlich und fachlich sehr schätze und als kleines Kind schon gerne an seinem Schaufenster stand und die Produkte bewundert habe, die wir nicht im Sortiment hatten“, erklärt er.
Im Februar werden Andreas und Astrid Feit noch einmal auf Reisen gehen, um Kraft für ihren Neuanfang zu sammeln. Und ab März wird es im Café Bös an der Düsseldorfer Straße ihre Pralinen, Baumkuchen (saisonal), saisonales Gebäck, Eis und Törtchen geben. Auch Huberts Manufaktur soll durch die handgemachten Produkte erweitert werden. Ab April dürfen sich Kunden auf das hausgemachte Konditoreneis freuen, das im Huberts auf der Minoritenstraße 7 angeboten und das Konzept im Hof erweitern wird.

In jedem Fall sind Andreas und Astrid Feit jetzt schon voller Tatendrang, und sie haben neue Ideen, wie Andreas Feit verrät: „Wir freuen uns auf ein paar gemeinsame Jahre bis zum verdienten Ruhestand.“ Was aus den Räumen an der Oberstraße wird, ist offen.